Dienstag, 9. August 2011

Die Farben des Teufels

Autor: Mary Hoffman
Erschienen: 2007 bei cbj
Genre: Historienkrimi

Worum es geht:
Umbrien 14. Jahrhundert. Der sechzehnjährige Adelige Silvano da Montacuto  wird fälschlicherweise des Mordes an den Schafzüchter Tommaso bezichtigt. Er war zufällig dabei, als dieser starb und zu allem Überfluss war er auch der Mann seiner Angebeteten. Deswegen soll er in einem Franziskanerkloster bei Assisi als Novize Zuflucht finden, bis dieser Mord geklärt wird. Anfangs lebt er sich recht gut ein und findet in der Farbwerkstatt des Klosters einen Platz. Doch diese Ruhe währt nicht lang, als ein Gast des Klosters, der Kaufmann Ubaldo, ermordet wird. Und dies bleibt nicht ein Einzelfall. Auf einmal findet sich Silvano inmitten einer Serie rätselhafter Morde im Kloster wieder. Er versucht die Fälle zu lösen mithilfe seines Mentors in der Farbwerkstatt Bruder Anselmo. Außerdem hilft Chiara, eine Novizin aus dem Nachbarkloster ebenfalls zur Lösung des Falles. Sie ist ebenso wie Silvano recht neu in einem Kloster und weiß außer dem Abt, Anselmo und dem Novizenaufseher, von Anfang an, dass Silvano kein normaler Novize ist. Wer ist der Mörder unter den Brüdern? Wem kann man vertrauen, wem nicht?

Meine Meinung: Dieses Buch hat mich damals spontan am Regal einfach angesprungen. Da ich sowieso einen Gutschein offen hatte hatte ich es sofort gekauft - und bereue es nicht! Ich hab sogar darüber eine Buchvorstellung in der Klasse gemacht (die *hust* zwar nicht sooo toll war, fand ich aber es hat mir Spaß gemacht) und es ist ein Buch, in dem man schon ein bisschen Einführung in die Kunst des Mittelalters und der Frührenaissance bekommt. Die Charaktere finde ich gut gestaltet und anfangs jedenfalls wechseln die Perspektiven zwischen Silvano und Chiara und es erscheint doch sehr schicksalhaft (aber nicht zu unrealistisch), dass ihre Wege sich kreuzen und beide in diesen Fällen ermitteln. Außerdem ist die Atmosphäre sehr authentisch, jedoch ist es natürlich reine Fiktion (was Mary Hoffman auch erklärt), dass zu dieser Zeit Mönche und Nonnen frei miteinander kommunizieren durften (strikte Geschlechtertrennung!!!), doch ist es ganz nett gemacht, wie ich finde ^.^ Ich finde auf jeden Fall, dass es ein lesenswertes Buch ist, das für jeden ein bisschen was bereithält: Spannung und Rätselfreude, historischen Kontext, ein bisschen Romantik, interessante Wendungen und Verwicklungen... einfach alles!


Freitag, 5. August 2011

Flüsternde Hände

Ewigkeiten nicht gelesen und mal ein anderes Genre... ;)
Autor: Sherryl Jordan
Erschienen: 2006 bei Carlsen / 2001 bei Sauerländer
Genre: Roman

Worum es geht: Die Geschichte spielt im Mittelalter, sehr genaue Daten werden nicht genannt. Marnie ist sechzehn Jahre alt und die Tochter eines Verwalters. Um ihre Familie unterstützen zu können wird mit dem um vieles älterer Lord Isak verheiratet, der ein sehr unangenehmer Zeitgenosse ist. Mit ihm zieht sie in ein Dorf namens Torcurra, in ein Haus an einer Bucht. Ein Haus, das einst Isaks Großmutter gehörte, die als Hexe angeklagt hingerichtet wurde. Aufgrund dessen wird dieses Haus von den Dorfbewohnern normalerweise gemieden, es soll ein Fluch auf dem Haus lasten.
Beim Reparieren des Daches kommt es schließlich zu einem Unfall und Lord Isak stirbt, wodurch Marnie nicht nur Misstrauen vom Dorf erntet, sondern auch beschuldigt wird, ihren Mann umgebracht zu haben. Nur Pater Brannan, der Pfarrer im Dorf, hält zu ihr und freundet sich mit ihr an. Durch den Schutz des Pfarrers konnte Marnie zunächst auch weiterleben. Sie macht schließlich Bekanntschaft mit dem Dorfirren Raven, der angeblich besessen sein soll. Er wird gemieden und übernimmt nur gelegentlich Botengänge für den Pfarrer. Keiner kann mit ihm kommunizieren, doch dann bemerkt Marnie den Grund: er ist taubstumm. Mit selbst ausgedachter Zeichensprache kann Marnie nach einiger Zeit doch mit Raven kommunizieren und so entsteht eine besondere Verbindung zwischen beiden. Doch das wird Marnie schließlich zum Verhängnis. Die Dorfleute halten die Zeichensprache für Teufelswerk und klagen Marnie der Hexerei an. Sie soll sich der Feuerprobe unterziehen, wenn sie ihr nicht stand gibt, soll sie hingerichtet werden. Ist es überhaupt möglich frei zu kommen?

Meine Meinung: Das Buch habe ich Ewigkeiten nicht mehr gelesen, aber es ist toll. Zufällig habe ich es im Ruheraum meiner Schule entdeckt, als ich einmal Mittagspause hatte. Später habe ich es selbst gekauft. Als ich es las war ich wohl etwa zwölf oder dreizehn und wir hatten das Thema Mittelalter und Hexenverbrennung auch im Geschichtsunterricht. Dieses Buch ist ein Roman, das deutlich Umstände dieser Epoche zeigen und trotzdem nicht unbedingt ein "Lehrbuch" ist (bzw. viel Hintergrundwissen erfordert). Es ist mit viel Gefühl geschrieben und derweil liegt mein Exemplar neben mir und hat auf dem Rücken ein paar Knicke (was ein gutes Zeichen ist). Die Personen sind sehr authentisch und man kann sich mit ihnen einfühlen. Manchmal wirkt mir die Geschichte (aus jetziger Sicht) etwas voraussehbar, trotzdem ist es sehr lesenswert.

Dienstag, 2. August 2011

Manga und Anime

Neben Büchern lese ich auch gerne Manga und gucke gerne Anime, ja ich geb's zu und bin stolz drauf! :P
Da ist mir aufgefallen, dass ich das noch nicht näher erläurtet habe (auch wenn ich mal ein paar Mangas vorgestellt habe) und ich das gerne noch möchte.

Erstmal ist natürlich die Frage was das genau ist.
Allgemein sind Mangas ganz grob japanische Comics, die meistens in japanischer Leserichtung gelesen wird (ist logisch, wenn man in Japan von rechts nach links liest...). Anime sind dagegen japanische Zeichentrickfilme/-serien, die oft auf Manga-Vorlagen beruhen, aber auch "nur als Anime" vorkommen. Bekannt wurden sie durch die großen Kulleraugen und manchmal unnatürlichen Proportionen. Allerdings ist es nicht das, was einen Manga oder Anime ausmacht. Der Begriff "Manga" oder "Anime"  ist sehr vielschichtig und grenzt kein Genre aus. Verlage haben oft Probleme mit der Einordung dieser Begriffe. Hier wird der Begriff nämlich immer auf bestimmte Stile festgelegt und daher gibt es auch Mangas von nichtjapanischen Künstlern, die sich von der Leserichtung und Art des Zeichnens und der Erzählung an japanische Mangas anlehnen. Jedoch finde ich es selbst etwas schwer den Begriff des Mangas zu bezeichnen. Ich finde eigentlich, dass echt japanische Mangas auch erst "richtige" Mangas sind (nichts gegen die nicht-japanischen^^). Denn der Zeichenstil ist, doch immer recht unterschiedlich und auch Genres spielen da wenig eine Rolle. Hierzulande gibt es viele Klischees von Mangas/Animes - man kennt ja Pokemon und Yugi-Oh! und Sailor Moon. Leute stecken diese Animes sofort dann in eine Schublade von wegen Kinder/Jugendtrend und man assoziirt öfters einfach damit, dass es etwas für Kinder ist. Manchmal auch nur einen seltsamen neuen Trend.
Nicht jeder weiß jedoch, dass "Heidi" ebenfalls ein Anime ist, produziert von Hayao Miazaki. Und im Übrigen sind Animes oder Mangas auch nicht nur für kleine Kinder. Es geht nicht immer um Superhelden, oder Tierchen oder Schüler. Es kann sowohl um alltägliche Dinge gehen, als auch absurde Comedy sein. Es kann auch zum nachdenken bringen und gesellschaftskritisierend. Also ist es von den Genre her wirklich sehr umfassend.
Zum Beispiel ist "Prinzessin Mononoke" ein sehr actionreicher und recht brutaler Anime, der doch das Umweltverhalten von Menschen kritisiert (ebenfalls von Hayao Miazaki und einfach ein Meisterwerk!). "K-ON" dagegen beschreibt einfach ein Schülerleben von fünf Mädchen einer Oberschule mit einigen lustigen Szenen. Oder es kann natürlich auch einfach wortlos Szenen unbeschreiblicher Schönheit aufgezeichnet werden über einen Mann, der einen Spaziergang macht.
Es ist sicher für jeden etwas dabei daher fände ich es natürlich toll, wenn sich jeder zumindest mal an einem Manga versucht oder einen Animefilm von Hayao Miazaki anschaut.

Mehr Infos gibt es im Übrigen auch bei Anime Mura^^

Joa und bye bye
von eurer bücherbesessenen Kuh :P

Montag, 1. August 2011

Tiere

Ein anderes Buch von Simon Beckett! Ich habe es neulich erst besorgt und brenne darauf, es vorzustellen^^
Autor: Simon Beckett
Erschienen: 2010 bei rowohlt
Genre: Thriller

Worum es geht:  Der Ich-Erzähler Nigel ist ein unauffälliger schüchterner Mann, der in einem Büro als Mädchen für alles arbeitet. Nach dem Tod seiner Eltern lebt er in deren Pub und lebt überhaupt sehr abgeschieden. Er hat keine wirklichen Freunde und verbringt seine meiste Zeit mit Zeichentrickfilmen und Comics. Er ist ziemlich naiv und man merkt auch, dass er eher unintelligent ist. Allerdings hat er auch eine sehr dunkle Seite an sich. Er nimmt Menschen am Rande der Gesellschaft, also Obdachlose oder Prostituirte bei ihm im Keller  gefangen und hält sie wie Tiere. Er hält solche Menschen auch offensichtlich als Tiere, indem er seine Gefangene immer mit "es" bezeichnet und deren Namen nicht kennt. Immer ist von "dem Dicken" oder "der Rothaarigen" die Rede. Seine Gefangenen leben somit in würdelosen Verhältnissen und Nigel hat weder Skrupel noch Bedenken gegenüber seines Handelns.


Meine Meinung: Es ist auf keinen Fall für Menschen, die etwas zart besaitet sind und  die Grausamkeiten im Buch nicht abkönnen. Also jedenfalls etwas für mich *grins*. Der Charakter Nigels wird in diesem Buch meiner Meinung sehr gut ausgearbeitet und es steht jedem frei, mit ihm zu sympathisieren oder nicht. Besonders fiel mir die entwürdigende ahnungslose Grausamkeit an seinen Gefangenen gegenüber (als würde ein Kind einem Insekt die Flügel ausreißen) auf und erzeugt ein ziemlich bizarres verstörendes Bild eines Psychopathen.
Für mich war es interessant, wie nach und nach im Buch Nigels Vergangenheit mit seinen Eltern klarer wird und sein Charakter dadurch lebendiger und fast verständlicher. Seine aus seiner Sicht Rechtschaffenheit, die Gesellschaft von Randpersonen zu säubern wird erschreckend klar dargestellt. Die Atmosphäre in dem Buch ist ziemlich düster und trist geschildert und sehr packend. Meiner Meinung nach ist es ein sehr spannendes Buch, das man mehr als einmal lesen muss, um die Charaktere besser zu verstehen und sich des Facettenreichtums der Geschichte bewusst zu werden. Allerdings ist es wohl nicht jedermanns Fall, deswegen wohl nur bestimmten Leuten zu empfehlen.